Verarmt, vergessen, verzweifelt - Rekordspende von 51.250 Euro für Coronahilfen in Uganda
04.11.2021
Der Verein Uganda Freunde e.V. stellt mehr als 50.000 Euro für die Auswirkungen der Corona-Pandemie zur Verfügung.
Benachteiligte Mädchen werden als Schwerpunkt nachhaltiger Hilfen in den Mittelpunkt gerückt.
Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung wurden die Regularien und die Wahlen zum neuen Vorstand sehr zügig abgearbeitet. Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Sorge aller Mitglieder um die verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie in Uganda. Nachdem Peter Förg, der Projektleiter des Vereins, ausführlich und mit beeindruckenden Fotos über die vielen negativen Entwicklungen der Corona-Pandemie berichtete, ergab sich eine ausführliche Diskussion über die Möglichkeiten kurzfristiger Hilfen einerseits und die Realisierung nachhaltiger Projekte andererseits.
Bedingt durch mehrere Lockdowns, hat sich die Situation für die Menschen in Uganda dramatisch verschlechtert. Durch die Schließung der Kleinbetriebe, durch das Verbot landwirtschaftliche Produkte am Straßenrand zu verkaufen, so wie das Erliegen der wirtschaftlichen Beziehungen zu den Nachbarländern wurden vielen Familien ihre Existenz genommen. Vor der Pandemie war es vielen Eltern möglich "von der Hand in den Mund" zumindest die Familie zu ernähren und einige Kinder in die Schule zu schicken. Durch die restriktiven Ausgangssperren gingen viele Einkommensmöglichkeiten und Arbeitsplätze verloren.
Häusliche Gewalt, die Kriminalität unter Jugendlichen, ungewollte Schwangerschaften bei heranwachsenden Mädchen zeigen den sozialen Sprengstoff. Die Kinder leiden am meisten unter dieser Situation.
Auch die medizinische Versorgung der Bevölkerung hat sich durch die fehlenden finanziellen Mittel verschlimmert. Viele Patienten, die in das Krankenhaus von "Hosfa" kommen, können weder die Behandlung, noch die Medikamente bezahlen. Mit den Spenden solle nun die medizinische Versorgung, vor allem bedürftiger Familien verbessert werden.
Auf der anderen Seite soll eine nachhaltige Unterstützung von Mädchen aufgebaut werden. Da die Schulen seit März vergangenen Jahres geschlossen sind, ist die Befürchtung groß, dass zukünftig noch weniger Kinder eine Schule besuchen können. Der Bildungssektor kam durch die Pandemie im ganzen Land zum Erliegen. Darunter sind vor allem Mädchen betroffen. Fehlendes Schulgeld und fehlende qualifizierte Lehrer werden die schulische Bildung weiter schwächen. Der Verein wird nun in Zusammenarbeit mit dem Referat Weltkirche, der Diözese Augsburg einen Hilfsfond für Mädchen aufbauen, durch den Mädchen aus verarmten Familien der Zugang für eine schulische und berufliche Ausbildung ermöglicht wird. Neben dieser Unterstützung plant der Verein langfristig die Aufforstung landwirtschaftlicher Flächen zu fördern. Frau Karin Berger-Haggenmiller dankte am Ende der Veranstaltung im Namen der Vorstandschaft allen Mitgliedern und Spendern für die großartige Spendenbereitschaft und bat um Solidarität und finanzielle Unterstützung, damit die Menschen in der Region Mityana weiterhin mit unserer Unterstützung rechnen können.